Programm_Nachwuchskonferenz.pdf
Kulturpessimismus und Fortschrittsoptimismus sind Veranstaltungsort
sinnstiftende Narrative, die viele populäre Liefmannhaus (Gästehaus der Albert-Ludwigs-
Darstellungen von Geschichte strukturieren. Universität Freiburg)
Kulturpessimismus meint hier eine kritische bis Goethestr. 33-35
ablehnende Haltung gegenüber der Gegenwart mit 79100 Freiburg
ihren technischen, kulturellen und sozialen http://www.io.uni-
Entwicklungen, verbunden mit einer potentiell freiburg.de/downloads/gaestehaeuser/liefmann.pdf
verklärenden Hinwendung zur Vergangenheit. Im
Gegensatz dazu soll Fortschrittsoptimismus eine
positive Grundhaltung gegenüber neuen kulturellen
und gesellschaftlichen Entwicklungen bezeichnen.
Organisation
Nachwuchsgruppe der DFG-Forschergruppe 875: Populäre Geschichte und
„Historische Lebenswelten in populären
Eine Verhandlung dieser Narrative findet nicht nur auf
inhaltlicher Ebene statt. Sie ist auch bestimmt durch Wissenskulturen der Gegenwart“
medialer Wandel
die jeweiligen Medien, in denen populäre Geschichte
generiert wird. So sind populäre Geschichtsdarstellun-
http://portal.uni-freiburg.de/historische-lebenswelten
zwischen
AG „Populäre Geschichts- und Wissenskulturen“ der
gen unweigerlich mit Medienwandel verbunden und
werden in Printmedien, Fotografie, Kino, Rundfunk, Graduiertenschule Sozial- und Kulturwissenschaften
Fortschrittsoptimismus
Fernsehen, Internet verhandelt. Während
medientechnische Innovationen stets auch eine weitere
der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
http://www.gsks.uni-freiburg.de/gruppen/ag4
und Kulturpessimismus
Verbreitung und damit Popularisierung von Geschichte
ermöglichen, stehen kulturpessimistische Positionen
diesen Veränderungen kritisch gegenüber. Neue Kontakt
Medienformate werden aber nicht nur für Doris Lechner
fortschrittsoptimistische Darstellungen, sondern auch doris.lechner@anglistik.uni-freiburg.de
für die Vermittlung kulturpessimistischer Kritik
genutzt.
Während der geplanten Nachwuchskonferenz sollen Anmeldung
Tagung
anhand vorgestellter Fallbeispiele bitte bis zum 10. Juni 2012 an Doris Lechner 22.-24. Juni 2012
Wirkungszusammenhänge von populärer Geschichte
und medialem Wandel in fortschrittsoptimistischen
bzw. kulturpessimistischen Deutungen diskutiert Kinderbetreuung
werden. Es besteht die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Albert-Ludwigs-Universität
Die interdisziplinäre Veranstaltung richtet sich an Bitte wenden Sie sich, falls Sie diese in Anspruch
Doktorand_innen sowie Post-Doktorand_innen. nehmen möchten, bis zum 20. Mai 2012 an Miriam Freiburg
Sénécheau: miriam@senecheau.de
9.45 Julia Ilgner (Freiburg) 15.45 Etta Grotrian (Berlin)
Freitag, 22. Juni
Vom uomo universale zum uomo normale. Geschichtswerkstätten – Geschichtspraxis in
14.00 Begrüßung und Tagungseinführung (De)heroisierungen und der alternativen Bewegung
Geschichtstransformation in fiktiven
14.45 Kaffeepause 16.30 Kaffeepause
Künstlerbiographien der klassischen Moderne
(Michelangelo, Raffael, Leonardo) 17.00 Evamaria Müller (Freiburg)
Panel 1: Wandel populärer Geschichtsdarstellungen
Populäre Vergangenheitsbezüge in Indonesien
und Formate in Rundfunk und Fernsehen 10.30 Diskussion
– eine Gegenüberstellung mit „westlichen“
15.00 Melanie Fritscher (Freiburg) 11.00 Kaffeepause Konzepten
„Dauerberieselungsanlage oder
17.45 Diskussion
Erziehungsmedium?“ – Das Radio in den Panel 3: Populäre Erzählungen von Bewegung und
frühen 1950er Jahren am Beispiel der Beschleunigung Abendessen und Abendprogramm
Geschichtssendungen des SDR-Schulfunks
11.30 Nina Reusch (Freiburg)
15.45 Caroline Rothauge (Gießen) Von Postkutschen, Räubern und der Sonntag, 24. Juni
Zwischen Kulturpessimismus und Eisenbahn – die Geschichte des Reisens in
Fortschrittsrhetorik: Republik-, Bürgerkriegs- deutschen Familienzeitschriften (1890-1913) Panel 5: Technische Innovationen im Spiegel von
und Diktaturvergangenheit in narratives of progress und narratives of decline
12.15 Martin Walter (Bochum)
populärkulturellen spanischen Fernsehserien
„Truly, there is no poetry about a motor-car“. 9.00 Marcel Berlingshoff (Heidelberg)
16.30 Kaffeepause Wahrnehmung und Deutung automobiler Dystopien des medialen Wandels. „1984“ als
Fortbewegung im Spannungsfeld von Chiffre des Computerzeitalters in populären
17.00 Julia Oppermann (Rostock)
Fortschrittsglauben und Kulturkritik in Geschichtsdarstellungen
Die mediale Gegenwart der Vergangenheit.
britischen Reiseberichten (1890-1939)
Das ZDF und „Die Deutschen“ 9.45 Achim Rudolf Eberspächer (Hannover)
13.00 Diskussion Supernova des Fortschrittsoptimismus?
17.45 Diskussion
Futorologie, ihre Popularisierung und
13.30 Mittagspause
Abendessen Wahrnehmung in der BRD der 1960er- und
1970er-Jahre
Panel 4: Kulturpessimismus als Motivation zur
Samstag, 23. Juni Entwicklung „alternativer“ Geschichtsbilder 10.30 Kaffeepause
15.00 Kristin Oswald (Jena) 11.00 Simon Maria Hassemer (Freiburg)
Panel 2: Populäre Geschichtsnarrative im Wandel In künftigen Tagen schlägt Jakob wieder „History itself plays the role of storyline“.
von Kultur und Sprache Wurzel, Israel blüht und gedeiht und der Simulationen des Fortschritts und dystopische
9.00 Theo Jung (Freiburg) Erdkreis füllt sich mit Früchten (Jes. 27,6). Diegesen im Videospiel
Vom poetischen Ursprung zur prosaischen Das frühe Judentum als Wissenskultur
11.45 Diskussion
Gegenwart. Ein kulturkritisches zwischen Fortschrittsoptimismus und
Geschichtsnarrativ im späten 18. Jahrhundert Kulturpessimismus 12.30 Resumee und Abschlussdiskussion
13.15 Voraussichtliches Ende der Tagung